Einführung
Hintergrund
Das rund 1100 ha grosse Naturschutzgebiet Wildnispark Zürich Sihlwald, welches im periurbanen Raum südlich von Zürich liegt, gilt seit dem 1. Januar 2010 als erster national anerkannter Naturerlebnispark. Er ist Teil des Wildnisparks Zürich und wichtiges Naherholungsgebiet für die Stadt Zürich.
Das Schutzgebiet befindet sich im Spannungsfeld zwischen Schutz und Nutzen, denn einerseits sollen die Besuchenden den Wald erleben dürfen, andererseits soll sich dieser, in der Kernzone, frei entwickeln dürfen. Im Perimeter gelten darum verschiedene Regeln. So darf z. B. nur auf bestimmten Wegen mit den Velo gefahren werden.
Das Management braucht solide, empirisch erhobene Daten zur Natur und zu den Besuchenden damit die Ziele von Nutzen und Schürzen erreicht werden können. Das Besuchermonitoring deckt den zweiten Teil dieser notwendigen Daten ab. Im Wildnispark Zürich sind dazu mehrere automatische Zählstellen in Betrieb. Die Zählstellen erfassen stundenweise die Besuchenden auf den Wegen. Einige Zählstellen erfassen richtungsgetrennt und / oder können zwischen verschiedenen Nutzergruppen wie Personen, die zu Fuss gehen, und Velofahrenden unterscheiden.
Im Rahmen des Moduls Research Methods werden in dieser Fallstudie mehrere dieser automatischen Zählstellen genauer untersucht. Die Daten, welche im Besitz des WPZ sind, wurden bereits kalibriert. Das heisst, Zählungen während Wartungsarbeiten, bei Felhbetrieb o.ä. wurden bereits ausgeschlossen. Dies ist eine zeitintensive Arbeit und wir dürfen hier mit einem sauber aufbereiteten “Datenschatz” arbeiten.
Perimeter des Wildnispark Zürichs mit den ungefähren Standorten von zwei ausgewählten automatischen Zählstellen.
Hinweis:
- Die Zähler 211 und 502 erfassen sowohl Fussgänger:innen als auch Fahrräder. Die Erfassung erfolgt richtungsgetrennt.
Der Wildnispark wertet die Zahlen auf verschiedene Weise aus. So sind z. B. Jahresgänge (an welchen Monaten herrscht besonders viel Betrieb?) und die absoluten Nutzungszahlen bekannt. Vertiefte Auswertungen, die beispielsweise den Zusammenhang zwischen Besuchszahlen und dem Wetter untersuchen, werden nicht gemacht.
Unsere Analysen in diesem Modul helfen dem Management, ein besseres Verständnis zum Verhalten der Besuchenden zu erlangen und bilden Grundlagen für Managemententscheide in der Praxis.
Ziel
In dieser Fallstudie zeigen wir, welche Einflüsse die Covid19-Pandemie im Frühjahr 2020 auf die täglichen Besuchszahlen im Wildnispark Zürich hatte. Dabei setzen wir den Fokus auf die Dämmerung und die Nacht, den in diesen Zeiten sind Wildtiere (u.a. Rehe) besonders sensibel gegenüber Störungen. Wir untersuchen ebenfalls, wie sich die Besuchszhalen seit der Pandemie entwickelt haben und ob sie sich wieder dem Muster von vor der Pandemie annähern. Auch dabei ist die “dunkle” Tageszeit im Fokus.
In unsere Analysen ziehen wir auch weitere erklärende Faktoren wie Wetter, Wochentag, Kalenderwoche und Schulferien mit ein. Die statistischen Auswertungen erlauben und somit klare Rückschlüsse auf die Effekte der Faktoren und deren Stärke zu ziehen.
Grundlagen
Zur Verfügung stehen:
die stündlichen Zählungen von Fussgänger:innen und Velos an den Zählstellen
Meteodaten (Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschlagssumme)
R-Skripte mit Hinweisen zur Auswertung
Aufbau der Fallstudie
In dieser Fallstudie erheben wir zuerst selbst Daten auf dem Grüntal, welche wir dann deskriptiv auswerten. Anschliessend beschäftigen wir uns mit den Daten aus dem Wildnispark Zürich, welche wir ebenfalls deskriptiv auswerten und auch sttistische Modelle damit programmieren. Diese Ergebnisse werden dann im Abschlussbericht dokumentiert.